Hallo, wie löst man Konflikte bei Tieren auf? Mein Hund hat seit 2 Monaten einen Tumor am rechten Lauf entwickelt…
Danke für die Frage!
Zuerst einmal muss geklärt werden, ob die Grundannahmen überhaupt stimmen, d.h. dass das SBS, was zu den Symptomen führt, tatsächlich in Konfliktaktiver Phase ist. Viele Symptome treten ja auch in der Konfliktgelösten Phase auf, die aufgrund der Raumforderung/Schwellung für Zellwachstum in Konfliktaktiver Phase gehalten werden.
Wenn sich der Hund wirklich dauerhaft in Konfliktaktiver Phase befindet, gibt es grundsätzlich für die Konfliktlösung – zuersteinmal beim Menschen – verschiedene Möglichkeiten. So hauptsächlich:
1. Die Reale Lösung:
In der konfliktiven Situation hat man sich z.B. mit seinem Vater verkracht und hat bis heute keinen Kontakt mehr mit diesem. Eine reale Lösung wäre also, wenn man den Kontakt wieder herstellt und mit ihm versucht, eine neue, harmonische Beziehung aufzubauen – also zu verzeihen und um Entschuldigung zu bitten. Und dann nochmal aus der heutigen Perspektive über die konfliktive Situation zu sprechen und es dadurch aufzulösen.
2. Eine nachträgliche Veränderung der Wahrnehmung:
Ein Biologischer Konflikt entsteht ja durch die Wahrnehmung einer Situation. Diese ist aber immer unvollständig und gefiltert. D.h. es ist möglich, nachträglich neue Informationen zu erhalten, die die Situation von damals in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt – wodurch sich der konfliktive Anteil vielleicht auflösen kann. Beispiel:
Das Kind greift nach der Pfanne und würde sich die Hand massiv verbrennen. Der Vater reißt die Hand weg und fängt furchtbar an zu schimpfen. Das Kind versteht nicht wieso es die Bewegung nicht machen durfte und ist schockiert von der empfundenen Brutalität des Vaters, mit der er die Hand gepackt hat. In der Erinnerung des Kindes gibt es keine heiße Pfanne, sondern nur noch das «mein Vater packt mich und reißt den Arm weg und verbietet mir die Bewegung». Durch ein späteres aufklärendes Gespräch, durch ein Foto, was vielleicht zufällig dort gemacht wurde usw. können die fehlenden Informationen hinzugefügt werden, sodass die Person erkennt, dass der Vater einem damit helfen wollte und es gut gemeint war. Dies kann zur Auflösung des Konfliktes führen.
3. Das Hinauswachsen
Man kann durch seine Weiterentwickelung und Reife aus Konflikten herauswachsen. Das ist der Grund, warum das Symptom bei vielen Kindern von selber wieder verschwindet. Oder auch viele andere Krankheiten wie z.B. Asthma oftmals während der Pubertät verschwinden. Dinge die vorher bedrohlich und bedeutsam waren, werden nun plötzlich ungefährlich und unwichtig. Dies kann durch neue Erfahrungen, Erlebnisse, Informationen etc. passieren und kann auch gezielt gefördert werden. Wer auf Geldmangel mit einem Verhungerungskonflikt reagiert, kann durch einen Survival-Monat in der Wildnis lernen, dass «Kein Geld» nicht gleichzusetzen ist mit «Verhungern» und so aus dieser Angst herauswachsen.
4. Der Gewichtende Faktor
Oftmals ist die Situation selber an sich gar kein Problem, sondern wird erst durch einen anderen, gewichtenden Faktor zum Problem. Beispiel: Ein Mann wurde gekündigt und reagierte mit einem Lebertumor! Er findet einfach keinen neuen Job mehr, sodass sich der Konflikt nicht real lösen lässt.
Sein erster Gedanke bei der Kündigung war aber: «Wie ernähre ich die Kinder?» Die Kündigung alleine war gar nicht das Haupt-Problem, aber erst durch die Kinder wurde es zum Problem. Hier wurde nicht der Konflikt, also die Kündigung, bearbeitet, sondern der gewichtende Faktor, die Sorge um die Kinder. Er hat mit seinem Bruder abgeklärt, ob er ihm finanziell helfen wird, wenn es für seine Kinder nötig werden würde. Dieser sagte: «Ja klar», wodurch das Tumorwachstum gestoppt wurde, auch ohne neuen Job!
Dies ist also eine weitere Möglichkeit, die Intensität zu reduzieren oder gar den Konflikt aufzulösen, falls ein gewichtender Faktor existiert.
Für das Vorgehen bei Tieren kommt in erster Linie die erste Möglichkeit in Frage, d.h. man muss versuchen, sich in die Biologie des Tieres hineinzuversetzen und zu verstehen, was dieses SBS dauerhaft aktiv hält und warum das Tier keinen Handlungsspielraum hat, hieran etwas zu ändern – es muss ja etwas sein, was immer wieder oder sogar dauerhaft präsent ist.
Natürlich muss dafür das Gewebe und somit der Konfliktinhalt genau bestimmt werden.
Anschließend kann man sich eine Strategie überlegen, wie das Tier spüren kann, dass das Problem nicht mehr existiert, d.h. hier fällt «darüber reden» / «erklären» etc. weg, sondern es geht darum, dass es die Veränderung wahrnehmen und spüren kann.
Wenn dadurch also die Bedingungen so verändert werden, dass das SBS in der unbewussten Wahrnehmung des Tieres nicht mehr nötig ist, wird es sich von selber lösen.
Auch das Thema Gewichtender Faktor könnte hierbei eine Rolle spielen, woran man ansetzen kann. Wie oftmals bei Konfliktlösungen ist eine gewisse Kreativität gefragt.